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Geschichte der Gemeinde

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"Im allgemeinen heiter, freimütig, lebensfroh und aus einer gewissen Gutmütigkeit heraus auch hilfsbereit", so beschreibt eine alte Ortschronik den Charakter der Einwohner. Freimütig wendeten sich die Bauern schon 1525 im berüchtigten Baltringer Haufen gegen die Obrigkeit - die Wirtschaft sei so sehr mit Steuern belastet, dass man keinen Wein mehr trinken könne. Seither ist schon viel Wasser die Donau hinunter geflossen, doch die Geschichte mit dem Wein ist so aktuell wie eh und je...

Die Unbeugsamen

Rottenacker war gegen 1100 Versammlungsort für Fürsten, Grafen, Äbte und Herzöge; man vermutet hier den "Königsstuhl" als Erinnerung an die schwäbischen Landtage.

In der Reformation wurde Rottenacker entgegen dem vorderösterreichischen Umland evangelisch, auch hier ist die eigene Wesensart erkennbar.

Um 1800 flackerte erneut ein freiheitlicher - oder, je nach Standpunkt widerborstiger Geist auf. Die sogenannten "Separatisten" oder "Babelesbuben" erhoben sich gegen die Oberen, gegen Wehrdienst und Schulbesuch. Wen wundert's, dass die Österreicher zwar das ganze Umland vereinnahmten, Rottenacker selbst jedoch stets auf seiner Zugehörigkeit zu Württemberg beharrte.

 

Mit einem weiteren Klick hier: ausführlichere und genauere Geschichte  und Sie können mehr über Rottenacker nachlesen.

 


Söhne und Töchter der Gemeinde

  • Ulrich Tengler (* 1447), Stadtschreiber, Rentmeister und Landvogt. Er ging in die Rechtsgeschichte Deutschlands als Verfasser des Laienspiegels ein
  • Konrad Sam (* 1483 - 1533), lutherischer, später mehr zwinglianischer Reformator in Brackenheim und Ulm. Er stand schon 1520 mit Martin Luther in Verbindung und wurde 1524 vom Rat der Stadt Ulm zum Prediger berufen
  • Franz Carl Hiemer (1768–1822) war ein Multitalent - Dichter, Maler, Librettist und Schauspieler. Wer hätte gedacht, dass z.B. das berühmte Porträt des jungen Friedrich Hölderlin oder ein Opernlibretto für seinen Freund Carl Maria von Weber von einem Künstler aus Rottenacker stammt. Im Museum erfahren Sie mehr von diesem außergewöhnlichen Sohn Rottenackers.
  • Johannes Breimaier (1776–1834), religiöser Separatist. Er regte 1819 in Zoar die Einführung des Gemeineigentums an. Ein englischer Zeitungsbericht von 1845 über Zoar und vergleichbare religiöse Gemeinschaftssiedlungen in den USA beeindruckten Friedrich Engels im Vorfeld des Kommunistischen Manifests von 1848. Wenn auch nur am Rande, so steht doch eindeutig fest, dass das Gedankengut der Separatisten aus Rottenacker in dieses Manifest eingeflossen ist.
  • Gerhard Storz (1898–1983), Pädagoge, Schriftsteller, Literaturwissenschaftler und Kultusminister des Landes Baden-Württemberg
  • Martin Storz (1900–1995), Landwirt, Verwaltungsbeamter und Landtagsabgeordneter

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